Was man mit einer halben Million alles machen könnte

Daniel Zinser | 
Noch keine Kommentare
500 000 Franken - Ein Betrag, der dem Kanton viele Möglichkeiten bietet. Bild: Archiv

Ab dem Jahr 2020 könnte der Kanton Schaffhausen auf einem 500 000 Franken wertvollen Fonds sitzen, den er nicht anrühren darf. Wir haben uns gefragt, was der Kanton Schaffhausen sonst alles mit einer halben Million Schweizer Franken machen könnte.

1884 wurde in Schaffhausen der Winkelriedfonds gegründet. Soldaten und ihre Angehörigen, die durch den Militärdienst in finanzielle Schwierigkeiten gerieten, konnten Beiträge beziehen. Logischerweise treffen seit langem kaum noch Anfragen ein. Glücklicherweise hat der Fonds einen zweiten Verwendungszweck: Beiträge an das freiwillige, ausserdienstliche Schiesswesen, an militärische Vereine, Wettkämpfe und das Vorunterrichtswesen. Doch auch diese Zahlungen könnten bald versiegen. Denn Mittel, die nicht dem Hauptzweck des Fonds dienen, dürfen nur so lange gesprochen werden, bis das Fondsvermögen nicht unter 500 000 Franken fällt, was bei gleich bleibenden Auszahlungen 2020 der Fall ist. Der Kanton könnte dann rein theoretisch auf 500 000 Franken sitzen, die er gar nicht ausgeben darf. 

Wir haben uns gefragt, was der Kanton Schaffhausen mit zusätzlichen 500 000 Franken alles machen könnte. Hier eine nicht ganz ernst gemeinte Auswahl.

50 Sitzungen des Kantonsrats finanzieren 

Kantonsrat

Eine vierstündige Sitzung des Kantonsrat kostet angeblich rund 10 000 Franken. Mit den 500 000 Franken könnte der Kanton 50 Stück davon finanzieren. Gerade in der jetzigen Zeit, in der sich die Diskussionen zwischen Links und Rechts immer wieder in die Länge ziehen, sehr sinnvoll. Der Ratsbetrieb wäre für die nächsten zwei Jahre gesichert. 

 

Sechs Lehrer einstellen 

unterricht

Zurzeit wird viel über das Sparen in der Bildung gesprochen. Mit einer halben Millionen Franken könnte man sechs Lehrer mit einem monatlichen Grundgehalt von 6200 Franken für fast ein ganzes Jahr anstellen. 

 

Ein exklusives Konzert veranstalten 

zz top

Mit 500 000 Franken im Sack hätte der Kanton auch Spielraum für eine kleine Spende an das nächste Schaffhusia-Stadtfest. Die Künstler 50 Cent, James Blunt, Lionel Richie, Maroon 5 oder ZZ Top (Bild) verlangen alle eine Gage zwischen 350 000 und 499 999 US-Dollar, wären also alle bezahlbar. 

 

Freibier spendieren 

bier

Mit dem Geld könnte der Kanton seinen fleissigen Steuernzahlern auch etwas zurückgeben. 500 000 Franken reichen um jedem Einwohner des Kanton Schaffhausen ein Bier oder ein Glas Wein zu spendieren. Für die Kinder würde auch ein Eintritt für den Eispark der KSS drinliegen. 

 

Neue Polizeiautos kaufen

Polizei

Der Kanton könnte mit dem Geld die Autoflotte der Schaffhauser Polizei erweitern. Das Geld würde zum Beispiel für 36 Standardmodelle von Smart reichen. Wenn man die Autos dann aber noch mit Blaulicht und sonstigen Funktionen ausrüsten müsste, würde das Ganze wohl etwas teurer kommen. Ein voll ausgestattetes Patrouillenfahrzeug kostet den Kanton normalerweise rund 75 000 Franken.  

 

Weinkeller ausbauen 

Weinkeller

Die wichtigsten Gäste empfängt die Kantonsregierung im Staatskeller. Dazu braucht es natürlich auch die eine oder andere gute Flasche Wein. Jährlich werden dafür 25 000 Franken budgetiert. Mit 500 000 zusätzlichen Franken wäre der Weinvorrat für die nächsten 20 Jahre gesichert. Es wäre natürlich auch eine einmalige Gelegenheit, sich mit ein paar teuren und exklusiven Flaschen auszustatten. Eine Flasche Richebourg Grand Cru, Jahrgang 1985, kostet rund 16 000 Franken. Damit ist der Rebensaft aus Frankreich der teuerste Wein überhaupt. Mit dem Budget von 500 000 Franken könnte der Kanton gleich 32 Flaschen dieses edlen Tropfens kaufen. 

 

Reinigungspersonal entlasten 

Putzfrau

Die Gebäude der Kantonsschule Schaffhausen sind ganz schön weitläufig und 800 Schülerinnen und Schüler machen ganz schön viel Dreck. Das bedeutet auch viel Arbeit für das Reinigungspersonal. Mit 500 000 Franken könnte man die Zahl der Reinigungskräfte für ein ganzes Jahr verdoppeln.

 

Ein bisschen Luxus für die Gefangenen 

Gefängnis

Das Führen eines Gefängnisses ist für einen Kanton nicht günstig. Dies obwohl die Insassen nicht im Luxus schwelgen (siehe Bild einer Zelle). Mit einer zusätzlichen halben Million lässt sich hier aber viel machen. Jahr für Jahr werden rund 13 000 Franken für die Kleidung und Bettwäsche der Gefangenen ausgegeben. Würde man das Geld also in Kleidung und Bettwäsche investieren, könnte man die Gefangenen für drei Jahre jeden Monat mit neuer Kleidung ausrüsten. Wechselt man die Bettwäsche nicht monatlich, liegen da auch ein paar Markenkleider drin. 

 

Bussgeld erlassen 

Blitzkasten

Der Kanton nimmt durch das Bussen-Sammelkonto der Polizei jährlich fast 6 Millionen Schweizer Franken an Bussen ein. Mit 500 000 Franken zusätzlichem Kapital könnte man den Schaffhauserinnen und Schaffhausern die Bussen der ersten 30 Tage des Jahres erlassen. Ob dass dann so sinnvoll ist, wenn man ungestraft zu schnell an allen Radargeräten vorbeifahren darf, sei dahingestellt. 

 

Haben Sie weitere Ideen? Dann dürfen Sie diese uns gerne an opp@shn.ch. schicken. 

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren