Ein Drittel des Holzschlags wegen Notfällen

Tito Valchera | 
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Der Hallauer Förster Markus Fotsch sprach gemeinsam mit dem Kantonsforstmeister Bruno Schmid und dem Ramsener Förster und Geschäftsführer von Wald Schaffhausen Hansruedi Kohler (v. l.) über den Zustand des hiesigen Waldes. Bild: Tito Valchera

Dem Schaffhauser Wald geht es soweit gut. Doch ein Drittel des Nutzholzes wurde wegen des Borkenkäfers, des Eschentriebsterbens sowie der Sturmschäden vom August unfreiwillig geschlagen.

Ein zäher Herbstnebel umhüllte im Ramsener Wald gestern das sogenannte Käferloch. Auf einer Fläche von einer knappen Hektare hat dort der Borkenkäfer die Fichten befallen. «Dar­aufhin haben wir den gesamten Baumbestand, rund 200 Kubikmeter Holz, roden müssen», sagte Hansruedi Kohler, Ramsener Förster und Geschäftsführer von Wald Schaffhausen, dem Verband der privaten Waldbesitzer. Der Borkenkäfer verbreitet sich, indem er in die Baumrinde eindringt und bis zu 60 Eier legt. Den Förstern bleibe nichts anderes übrig, als alle Bäume zu fällen – mit finanziellen Einbussen. Kantonsforstmeister Bruno Schmid betonte den dabei entstandenen Mehraufwand. Zuerst müsse man an die betroffenen Stellen im Wald mit den Vollerntern gelangen. Weiter müssten bereits geplante Normal­rodungen aufgeschoben werden, da die Ressourcen dazu fehlten. Zudem sei auch die Wiederaufforstung aufwendig. Schmid zeigte sich aber dennoch zufrieden mit dem Zustand des Schaffhauser Waldes: «Es geht ihm recht gut – nur spielen vermehrt externe Faktoren wie der Borkenkäfer eine wichtigere Rolle.» Doch man müsse sich den veränderten Gegebenheiten in der Natur in Zukunft anpassen, so Schmid weiter.

Zu diesen Gegebenheiten gehört auch das Eschentriebsterben, wie bei der gestrigen Begehung ersichtlich wurde. Es handelt sich dabei um eine Baumkrankheit, die durch einen Pilz ausgelöst wird. Ausser dem Fällen der befallenen Bäume gibt es noch keine Gegenmittel. «Am stärksten betroffen sind die jüngeren, rund 40-jährigen Eschen – ganze 90 Prozent des Bestandes», sagte Schmid. Der Pilzbefall der Eschen erfordert eine ständige Überwachung der Bestände. Die Eschen stünden oft nahe an den Strassen und Waldwegen. Sind sie krank, dann werden sie instabil und müssten sicherheitshalber geschnitten werden.

Mit einem blauen Auge

Auch die beiden Stürme vom 2. und 18. August haben im Kanton Schaffhausen zu einigen Schäden in den Wäldern geführt. «Doch wir sind da mit einem blauen Auge davongekommen», sagte der Kantonsforstmeister. Insgesamt geht er von einer Menge von rund 4500 Kubikmetern Holz aus, das nach dem sturmbedingten Fällen zusammenkam. Zusammen mit den 10 000 Kubikmetern Käferholz und der etwa gleichen Menge Eschenholz ergibt dies rund 25 000 Kubikmeter Holzschlag unfreiwilliger Art. Schmid bilanziert: «Das ist viel und entspricht einem Drittel der normalen Jahresnutzung.» So war das Forstjahr stark von externen Einflüssen geprägt.

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