Wie Ihr Tier Silvester gut übersteht

Ralph Denzel | 
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Für Hunde kann Silvester purer Stress bedeuten. Bild: Pixabay

Das Jahr verabschiedet sich laut. Sektkorken knallen, Tröten dröhnen und Raketen und Böller zischen durch die Luft und hinterlassen neben Schiesspulvergeruch auch oft noch eines: verängstigte Tiere.

Für Tiere kann der Jahreswechsel eine schreckliche Erfahrung sein. Mit ihren viel sensibleren Gehören als die von Menschen nehmen viele Tiere Schläge von Krachern und Raketen umso deutlicher und lauter wahr. Natürlich ist jedes  Tier auch dort anders: Mancher Vierbeiner stecken das Spektakel an Silvester ohne mit der Wimper zu zucken weg. Andere können ein regelrechtes Trauma nach diesem Abend entwickeln. Es liegt dabei vor allem am Tierhalter, dass er seinen Liebling gut durch diese Nacht bringt.

Das oberste Gebot ist dabei: Ruhe ausstrahlen. Tiere brauchen in Stresssituationen vor allem Sicherheit. Diese kann ihnen ihr Mensch geben. Das beginnt schon tagsüber. Am besten ist es, wenn man die für das Tier gewohnten Abläufe beibehält. Das bedeutet zum Beispiel, es zu den gewohnten Zeiten zu füttern. Speziell Hunde und Katzen können äusserst sensibel auf äussere Veränderungen reagieren. Desto mehr Routine also an diesem Tag herrscht, desto besser ist es für das Tier. Das schliesst auch mit ein, dass Sie am besten am Abend Zuhause bleiben, damit Sie im Zweifel für Ihr Haustier da sein und es beruhigen können, sollte es nötig sein.

Je nachdem wie alt das eigene Tier ist, ist es aber auch sinnvoll, es so bald wie möglich an den Lärm zu gewöhnen. Möglichst schon in jungen Jahren. Es ist keine Garantie, dass der eigene Vierbeiner danach angstfrei durch die Silvesternacht oder den 1. August kommt, aber es kann ihm das Leben erleichtern.

Junge Hunde kann man am besten an Krach wie an Silvester gewöhnen. Bild: Pixabay

Bei Hunden, vor allem Welpen, bietet es sich an mit ihm Mittags, wenn die Knallerei noch nicht so laut ist, einen Spaziergang in einem Wald zu machen. Dort ist der Lärmpegel meistens etwas geringer, aber trotzdem bekommt das Tier bereits mit, dass es plötzliche laute Geräusche geben kann. Geben Sie Ihrem Tier immer dann ein Leckerli, wenn es irgendwo laut knallt. Im besten Fall assoziiert es so irgendwann den Lärm mit etwas Positivem und entwickelt keine Angst.

Trotzdem sollten Sie Ihren Hund an der Leine führen. Die Knallerei kann zu einer Unruhe und Anspannung im Tier führen und letztlich auch dazu, dass es plötzlich flieht. 

Tierärzte können helfen

Zur Sicherheit können Sie sich bei Ihrem Tierarzt auch homöopathische Mittel besorgen, die das Tier zusätzlich beruhigen. Zu chemischen Medikamenten sollten Sie allerdings erst dann greifen, wenn Ihr Tier über mehrere Tage in einer Art Angstzustand ist und Fressen/Trinken verweigert oder massiven Durchfall bekommen hat.

In der akuten Phase, also ungefähr von Mitternacht bis ein Uhr, sollten Sie Ihrem Tier Nähe anbieten, sofern es danach verlangt. Streicheln und Schmusen sorgen dafür, dass ein Hormon ausgeschüttet wird, welches beruhigend auf die Psyche wirken kann. Auch eine Bestechung in Form eines grossen Kauknoches bei Hunden oder einem lustigen Spiel kann die Tiere erstens Ablenken und zweitens Beruhigen.

Damit können Sie auch schon ruhig frühzeitig anfangen. Im besten Fall ist Ihr Haustier am Abend so müde, dass es die ganze Hektik rund um Silvester verschläft.

Das Verhalten von Katzen  ähnelt sich dem von Hunden, vor allem an Silvester. Auch sie können Angst haben und die Nähe ihres Menschen suchen. Wichtig ist hierbei das zuzulassen, aber eben auch zu akzeptieren, wenn das Tier am liebsten seine Ruhe möchte.

Katzen bevorzugen Höhlen, seien diese im eigenen Kratzbaum oder  in einem  zurechtgeschnittenen Karton zu finden. Auch wenn es manchmal ungemütlich aussehen mag, wenn sich das Tier in einen viel zu kleinen Karton quetscht: Sie  geniesst es. Wenn eine Katze in einem engen Gebilde liegt, erhöht sich ihre Körpertemperatur. Das macht sie müde und sie schläft irgendwann ein.

Auch wenn es schwer fällt: Das Büssi sollte an Silvester nicht raus. Bild: Pixabay

Wenn ihr Liebling ein Freigänger ist, sollten Sie ihn unbedingt früh am Abend in die Wohnung holen und das Tier auch nicht mehr raus lassen. Draussen können die Raketen das Tier so verängstigen, dass es panikartig die Flucht ergreift und sich dabei vielleicht sogar verletzt.

Es kann für die Tiere auch beruhigend sein, wenn man während dem Jahreswechsel beruhigende Musik laufen lässt. Klassik bietet sich dabei besonders an. Diese überdecken den Lärmpegel und sorgen so für mehr Ruhe bei Mensch und Tier.

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