Die 5 schlimmsten Weihnachtssongs

Janosch Tröhler | 
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Cheers! Bild: Screenshot YouTube

Weihnachten, eine besinnliche Zeit. Aber auch die Zeit, in der musikalische Albträume zur Realität werden. Eine Polemik.

Wir freuen uns doch alle auf Weihnachten: Essen bis der Hosenknopf platzt, die Magie der Geschenke und festlich leuchtende Tannen. Eine herrliche Zeit, wäre da nicht die unablässige Berieselung durch musikalische Albträume. Diese fünf Songs zeigen, weshalb man auch froh sein kann, wenn das Fest aller Feste vorbei ist:

 

Wham! – Last Christmas

Keine Liste, in der «Last Christmas» vom 1981 gegründeten englischen Duo Wham! fehlen darf. Jedes, aber wirklich jedes Jahr spielen die Radiostationen den Song beinahe in Endlosschleife. Und jedes Jahr schafft es der weihnachtliche Überhit von George Michael und Andrew Ridgeley wieder in die Schweizer Hitparade – aktuell auf Platz 45.

MIGROS Ensemble

Es ist bereits zwei Jahre her, doch der schlimmste Ohrwurm der Schweiz verfolgt uns heute noch. Alle durften mitmachen: von Fabienne Louves (Wer kennt MusicStar noch?) und Francine Jordi («Schätzli der Nation») über Luca Hänni (Schweizer Justin Bieber) und Marc Storace (Möchtegern-Brian Jones) bis Pepe Lienhard (Swiss Lady-Kracher) und Gilbert Gress (Maskottchen für alles).

Produziert wurde der Nummer 1-Hit natürlich von der Firma HitMill, die uns auch «Bio Bio» beschert hat. Danke dafür!

James Lord Pierpont – Jingle Bells

Zeit, mit einem Irrglauben aufzuräumen: «Jingle Bells» ist gar kein Weihnachtssong. Das Lied behandelt ein Schlittenrennen unter Jugendlichen. Das hindert niemanden daran, die «lüpfige» Melodie jeden Dezember bis zum Gehtnichtmehr zu singen, zu summen und zu pfeifen. Eigentlich ein niedliches Liedchen, doch mittlerweile löst der Song weniger weihnachtliche Vorfreude, sondern eher körperliches Unbehagen aus.

Band Aid – Do They Know It's Christmas?

Am 15. November 1984 sass Bob Geldof in seiner Villa und schaute BBC, wie es ein guter Brite eben tut. Dann sah er eine Reportage über die Hungersnot in Äthiopien und dachte sich: Da kann man doch was machen. So entstand das Projekt «Band Aid» – eine gute Sache eigentlich. Aber ehrlich: die Hungernden haben doch andere Sorgen, als sich zu fragen «Do They Know It's Christmas?». Ausserdem sind knapp 63 Prozent der Äthiopier Christen: Natürlich wissen sie, dass Weihnachten ist. Das stillt den Hunger nicht.

«Do They Know It's Christmas?» ist ein Paradebeispiel, wie man eine schöne Idee mit möglichst viel Ungeschick umsetzen kann:

And there won't be snow in Africa this Christmas time
The greatest gift they'll get this year is life
Where nothing ever grows, no rain or rivers flow
Do they know it's Christmas time at all?

*NSYNC – Merry Christmas, Happy Holidays

Man nehme eine austauschbare Pop-Melodie, schmachtendes Gesäusel und ein bisschen Schellen-Rascheln und Glocken-Klimpern – fertig ist der Boyband-Weihnachtshit. Schliesslich muss man die Geldmaschine auch in der «schönsten Zeit des Jahres» am Laufen halten. Man fragt sich nur: Wieso? Der Song von *NSYNC ist etwa so aufregend wie Socken als Geschenk.

 

Bald ist es vorbei und unsere Ohren können wieder etwas erholen. Mit den Zeilen von Dropkick Murphys' «The Season's Upon Us»:

I'm so glad this day only comes once a year
You can keep your opinions, your presents, your happy new year

P.S. Auch der Song dieser Folk-Punk-Band ist unglaublich schlecht.

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