Gottlose Cybermenschen – Was die Jugend beschäftigt

Jessica Huber | 
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Bild: Selwyn Hoffmann

Seit 2010 gibt die Credit Suisse eine Studie in Auftrag, welche mittels einer Umfrage von 1000 Jugendlichen die Stimmung, Ängste und Trends der jungen Bürger im Alter von 16 bis 25 aufdecken soll. Was ist «in» und was ist «out»? Vor was fürchten sich die jungen Menschen und wie sehen künftige Entwicklungen aus?

Das Erwachsenwerden ist und war unabhängig der Generation immer eine Herausforderung. Denn egal wie die wirtschaftliche, soziale, kulturelle oder familiäre Situation aussieht, während der Pubertät wird beinahe jeder Sachverhalt hormonell aufgeladen und kann zum Problem werden. Durch die intensive Zeit, die von Veränderungen geprägt ist und die Schnelllebigkeit des heutigen Alltags wird das Aufwachsen auf die Probe gestellt. Denn mit den heutigen finanziellen Mitteln, Freiheiten und Möglichkeiten steht der heutigen jungen Generation viele Türen offen. Aber die enorme Anzahl an Möglichkeiten kann gleichzeitig auch beängstigend wirken. 

 

 

Arbeitslosigkeit, das politische Geschehen und die fortschreitende Technisierung sind die Themen, die sowohl die Schaffhauser Jugendlichen als auch junge Menschen aus der ganzen Schweiz beschäftigen.

Wir wollen alles!

In der Studie wird ebenfalls von der Generation Stress gesprochen: «Karriere machen, aber gleichzeitig eine ausgewogene Work/Life-Balance pflegen, selbständig sein und bei einer internationalen Firma arbeiten, weniger sparen aber auch ein Haus kaufen. (…) ständig online, kommunizieren miteinander, gamen und entdecken.» Eine sehr aufwändige Lebenseinstellung, die anscheinend jedoch der Meinung vieler Schweizer Jugendlicher entspricht. Ebenso zeigt sich ein Trend für das Digitale. Egal ob Youtube, Whatsapp, oder Smartphone, die Jugendlichen finden digitale und internetfähige Mittel als «in». Zu den Verlierern hingegen gehören Handy ohne Internet, Drogen, Religion oder Vereine.

Keine Religion dafür Spiritualität

Die Konfessionslosigkeit scheint ein Trend zu sein, der im Laufe der Jahre zugenommen hat. Vor zwei Jahren waren es durchschnittlich 10 Prozent der Jugendlichen, die sich als konfessionslos bezeichneten. Dieses Jahr stieg der Anteil auf 22 Prozent. Trifft dies auch auf die Schaffhauser Jugend zu? Können junge Menschen mit der Religion, Gott und der Kirche nichts mehr anfangen und hat sich die Werthaltung grundsätzlich verändert?

 

 

Senkrechtstarter Snapchat

Eine weitere Haupterkenntnis der diesjährigen Studie ist die Tatsache, dass die Jugendlichen sich stark für die digitalen Medien interessieren. Gerade soziale Netzwerke sind im jugendlichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Erkennbar ist der Anstieg an Snapchat-Nutzern, einem Medium, dass die kurzzeitige Speicherung von Inhalten wie Fotos und Videos erlaubt, welche anschliessend für die gewählte Zeitspanne (meist wenige Sekunden) von den Freunden konsumiert werden dürfen.

Auch in Schaffhausen zeigt sich diese positive Haltung gegenüber Snapchat:

 

 

Fakt ist, dass das Internet eine grosse Auswirkung auf die Jugendlichen hat und ihr Leben auf allen erdenklichen Weisen prägt. Gemäss der CS Studie soll dieser Trend künftig weiter voranschreiten, so dass die Digitalisierung des Lebens neue Werte und neue Wege der Selbstverwirklichung mit sich bringt.


Für das Credit Suisse Jugendbarometer 2016 wurden jeweils rund 1000 16- bis 25-Jährige in den USA, Brasilien, Singapur und der Schweiz befragt. Genauere Informationen finden Sie hier

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