Gemeindewillkür und Dorfbrunnen

Schaffhauser Nachrichten | 
Noch keine Kommentare
Symbolbild: Pixabay

Zu «Angst vor Willkür in den Gemeinden», SN vom 21. 3.

Beim Denkmalschutz sollen die Gemeinden mehr zu sagen haben. Der Kanton will ihnen dazu mehr Verantwortung übergeben. Misstrauen gegenüber den Gemeinden sei nicht berechtigt gemäss Christian Heydecker, FDP, Schaffhausen. Eingangs zu diesem Bericht wird das Beispiel mit dem Dorfbrunnen erwähnt.

Den skeptischen Politikern sei Dank. Es soll nochmals vor Augen geführt werden, auf welch dreiste Art der Thaynger Gemeinderat den Dorfbrunnen im Oberdorf Opfertshofen vor drei Jahren wegrationalisiert hat. Dies erfolgte, obwohl sich die Opfertshofener in der schriftlichen Umfrage Anfang 2012 mehrheitlich für dessen Verbleib ausgesprochen haben. (SN vom 9. 2. 2012).

In fusionierten Gemeinden ist der Willkür Tür und Tor geöffnet, da auf Teufel komm raus gespart werden muss. Aber der Teufel hat alle Zeit der Welt: Er wird erst für zukünftige Generationen in ­Erscheinung treten.

Ein seit Menschengedenken ­bestehender Brunnenstandort muss als lokales kulturelles Erbe respektiert werden. Politik auf Gemeindeebene tendiert dazu, kurzfristige Ziele zu erreichen. Im Beziehungsfilz der Gemeindebehörden geht jegliches Gespür für «Sünden» verloren. Deshalb sollte der Kanton sich nicht aus der Verantwortung für den Heimatschutz schleichen können.

FRITZ FÜLLEMANN
Opfertshofen

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren