Quartier besorgt wegen Wildparkieren beim Stadion

Pascal Schmidlin | 
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Der Quartierverein Herblingen fordert eine bessere Verkehrssignalisation zum Stadion Lipo-Park und klare Aussagen, wie die Parkierung funktionieren soll – gerade bei Grossanlässen wie etwa Konzerten. Bild: allcasa AG/zvg

Das Verkehrskonzept für den Lipo-Park ist in den Augen des Quartiervereins Herblingen noch nicht ausreichend. Er verlangt Anpassungen, damit die Besucher nicht im Wohngebiet parkieren.

Wenn am 25. Februar im Lipo-Park das erste Challenge-League-Spiel zwischen dem FC Schaffhausen und dem FC Winterthur angepfiffen wird, werden zahlreiche Besucher den Weg zum Match mit ihrem Auto auf sich nehmen. Ein Aspekt, der laut Christian Stamm, Medienverantwortlicher des Quartiervereins Herblingen, im eingereichten Verkehrskonzept zu wenig bedacht worden sei. Deshalb hat der Verein gestern eine Mitteilung veröffentlicht, in der Verbesserungen am Konzept gefordert werden. Ansonsten würde man weitergehende Schritte einleiten. «Wir sind nicht gegen das Stadion und den Fussball», sagt Stamm. Doch während sich das Konzept auf 18 Seiten dem öffentlichen Verkehr widme, werde der motorisierte Individualverkehr auf lediglich dreieinhalb Seiten abgehandelt – und das eben nicht umfassend, wie Stamm sagt.

Verkehrschaos verhindern

So gehe aus dem Konzept zum Beispiel nicht hervor, wie das Auffüllen der vier Parkareale vonstattengehen solle – ohne dass es auf der A4 zu Rückstau komme, wenn sehr viele Fahrzeuge bei der Ausfahrt Herblingen von der Schnellstrasse abfahren wollen. «Die Besucher werden wohl alle etwa zur gleichen Zeit anreisen», sagt Stamm. «Dann muss gewährt werden, dass die Parkfelder so aufgefüllt werden, dass kein Verkehrschaos entsteht.» Auch sei die Signalisation der Verkehrsführung zum Stadion noch nicht ideal, kritisieren die Herblinger. «Es fehlen etwa beim Kreisel Falkeneck oder der Herblinger Post Wegweiser zum Stadion», so Stamm.

Ansonsten drohe die Gefahr, dass die Besucher durch das Quartier fahren – und dort auch ihr Auto abstellen, sagt er. «Wir wollen keine zweite Breite werden», spricht er die Situation rund um das alte Stadion an – und dort waren die Parkfelder beim Zeughaus gratis. Stamm ist sich sicher, dass es genügend Leute gebe, die gerne einige Meter weiterlaufen würden, um sich die Parkgebühren zu sparen.

Hinzu komme, dass die Anzahl Parkfelder für einen Grossanlass nicht ausreichend seien. «Bei 20 000 Besuchern an einem Konzert reichen die Parkplätze nicht aus», sagt der Quartiervertreter. Da brauche es deren 3000. «Die Stadionbetreiber und -bauer haben kein Konzept für Grossanlässe vorgelegt», kritisiert Stamm. Deshalb soll in einer ersten Phase nur die Bewilligung für den Fussballbetrieb erteilt werden – sofern die Signalisation verbessert wird. «Wir sind nicht gegen das Stadion und den Fussball im Herblingertal», betont Stamm nochmals. Doch seien hier künftig Grossanlässe geplant, wie sie Schaffhausen noch nie gesehen habe. «Und diese liegen uns mit dem eingereichten Konzept noch etwas auf dem Magen.»

Was, wenn der Tunnel zu ist?

Doch nicht nur der Quartierverein, auch eine Interessengemeinschaft von Anwohnern hat diese Anliegen bei der Stadt und den Stadionbetreibern deponiert, sagt Stamm. «Und die IG geht sogar noch einen Schritt weiter und will Antworten zu allfälligen Szenarien, wenn etwa der Fäsenstaubtunnel oder die J15 nach Thayngen gesperrt ist», sagt er.

Am Freitag treffen sich die Stadionverantwortlichen mit dem Quartierverein und den Anwohnern, um die angesprochenen Punkte zu diskutieren. Stamm ist guter Dinge, dass ihre Kritik ins Verkehrskonzept einfliessen werde. Schliesslich handle es sich dabei nur um kleine – aber für das Quartier bedeutende – Anpassungen.

Kommentare (1)

Eva Weber Do 19.01.2017 - 13:27

"Ansonsten drohe die Gefahr, dass die Besucher durch das Quartier fahren – und dort auch ihr Auto abstellen."

Diese Gefahr sehe ich überhaupt nicht, da das neue Stadion weit ab vom Quartier liegt und sich ausserdem noch auf der anderen Seite der Schnellstrasse befindet.

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